Rund um Maskat
Maskat – Wir landen gegen 5 Uhr morgens. Es sind schon 35 Grad und es ist schwül als wir die Gangway herunter zum Bus laufen. Zuerst müssen wir uns ein Touristen-Visum kaufen und dann durch die Einreiseformalitäten. Das ist zum Glück unproblematisch und als endlich auch einige Omanis am Schalter eintreffen, um die Pässe abzustempeln, geht es auch ziemlich schnell.
Unser Hotel-Fahrer wartet bereits auf uns und es geht dann knapp eine halbe Stunde durch das morgendliche Maskat bis zu unserer Hotelanlage am entfernten Küstenstreifen von Maskat. Das Hotel ist wunderschön, aber es liegt auch noch im Tiefschlaf. Gut für uns, denn der Frühstücksraum gehört fast uns alleine und damit auch die besten Belgischen Waffeln ever -ever -ever… ! Dirk hat sich glatt nach dem Urlaub noch vom Küchenchef das Rezept zuschicken lassen ! 😉
Wir sind auch mit die ersten am Strand, aber es wird schon frühmorgens klar: so lange werden wir es in der Hitze dort nicht aushalten trotz Palmen und Pools.
Bootstour im Golf von Oman
Wir haben uns aber schon gleich um einen Bootstrip gekümmert, der verspricht, dass wir Delphine sehen können. Auf dem Wasser geht hoffentlich etwas mehr Luft als an Land. Die Luft ist diesig und hängt schwer über den Bergen und in den diversen Buchten, über die Maskat verteilt ist. Maskat ist eine Stadt der Unterschiede: traditionell in Alt-Maskat und in seinem Suq, modern in seinen neueren Stadtteilen mit der international bekannten Oper, orientalisch im Regierungsviertel und am Palast, ohne Hochhäuser, dafür noch mit alten Fischerörtchen und einer sehr traditionellen Fischerei. Auf dem Meer begegnen uns die Fischer, zwar in neueren Booten aber nach altem Brauch. Die Fischer sind komplett mit weißen Tüchern verhüllt, um den Kopf vor der Hitze und der Sonne zu schützen.
Der alte Suq von Maskat
Der berühmte Markt in Alt-Maskat soll einer der schönsten sein, den es gibt auf der arabischen Halbinsel. Es gibt wunderbare Stoffe, aber auch sonst alles was im Haushalt benötigt wird. Dazu auch alle Varianten der Omanischen Tracht, die nicht religiös ist, sondern traditionell und damit am ehesten mit den Lederhosen und dem Trachtenhut in Bayern zu vergleichen ist ! 🙂 Da gibt es die Kummah (Omanische Kappe), die alternativ zum Massar getragen wird (Kaschmirtuch als Turban gebunden) und die Dishdasha, das Omanische Männergewand. Das meiste wird jedoch nicht von Omanis feilgeboten, sondern von Indern und Pakistani, die sehr aufdringlich sind und einen immer gerne in ihren Laden hineinziehen wollen. Es hilft leider auch nicht, dass einige Touristen immer noch nicht verstanden haben, dass sie in einem islamischen Land sind und vielleicht besser nicht in Hot Pants und Tops durch die Gassen laufen während gerade in der Altstadt viele Frauen tief verschleiert ihre Einkäufe tätigen. Da fällt mir ein: nein, es gibt auch kein Bier und kein (Schweine-)Schnitzel im Oman….eine der häufigsten Fragen, die wir von den Pauschi-Touristen auf der Reise so mitbekommen haben. Vorbereitung auf eine Reise ist halt alles !
Der Palast des Sultans – Al Alam Palace
Wunderschön ist ein Besuch in den Anlagen des Sultan Palastes in den Abendstunden bei Dunkelheit.
Die Sultan-Qabos-Moschee
In Maskat muss man natürlich auch die Große Sultan-Qabos-Moschee besuchen, das ist ein touristischer Pflichttermin. Die Moschee ist wunderschön, innen im Hauptgebetsraum mit einem Swarovski-Lüster ausgestattet, der ca. 8 Tonnen wiegt. Neben reich verzierten Nischen und Gebetsräumen und einem riesigen handgeknüpften wertvollen Gebetsteppich stellt dieser eine der Hauptattraktionen in der Moschee dar.
Natürlich bedarf es bei einem Moschee-Besuch zu den offiziellen Touristen-Besuchszeiten einer eingehenden Vorbereitung: Bei mir mussten Arme und Beine inklusive der Knöchel komplett bedeckt sein, ein Tuch musste Haare und Haaransatz verdecken. Aber darauf war ich bereits eingestellt und hatte mich entsprechend eingekleidet. Es waren gut 40 Grad an dem Tag, was ein Glück, dass in der Moschee selbst eine Klimaanlage für Erleichterung sorgt. Im Gebetsraum waren Gelehrte der islamischen Religion ibaditischer Ausrichtung unterwegs, die den Touristen sehr gerne Rede und Antwort standen. Sie waren bestens ausgebildet und sowohl im Koran als auch in der Bibel sehr bewandert. Die Toleranz und die Freundlichkeit des Islam, den sie vertraten, waren wegweisend für ihre Erläuterungen. Was mich tief beeindruckte war, dass der Gelehrte, der sich unserer Fragen annahm, mit natürlicher Selbstverständlichkeit auf mich zuging und mir die Hand zur Begrüßung reichte ! Was für Diskussionen es an anderen Ecken der Welt – auch in Deutschland – dazu gibt. Hier war einfach Offenheit, Freundlichkeit und Toleranz angesagt. Eine wunderbare Erfahrung und prägend für unsere eigene Einstellung !