Oman

Jebel Akhdar & Der Grand Canyon

Jebel ist erst mal grundsätzlich der Begriff für Berg oder Bergkette.

Der Jebel Akhdar ist eine der beeindruckendsten Bergketten, die ich kennengelernt habe und kommt daher in meinem persönlichen Ranking gleich nach dem Grand Canyon des Pazifik auf Kauai/Hawaii. 😉

Geröllpistenqualitäten

Die Anreise auf den Jebel Akhdar war jedoch deutlich spektakulärer als auf den Grand Canyon auf Hawaii …
Nachdem wir The View wieder mit Herzklopfen über die steile Geröllpiste nach unten verlassen und Nizwa wieder durchquert hatten, näherten wir uns der nächsten und berühmtesten Gebirgskette des Oman. Das Dorf am Eingang zur Schnellstraße war auch komplett davon geprägt, die Touristen für ihre nächste Etappe auszurichten: Wasser, Essen, Tanken, Geländewagen, Wanderausrüstung – alles was einem im Hochgebirge so helfen kann. Dazu an jeder Ecke eine Tafel an der Hauswand, die einen auf das was da kam, vorbereiten sollte:
– was brauche ich (einen Geländewagen),
– wie fahre ich den (Erklärung zu meiner berühmten Differentialsperre),
– was mache ich wenn die Bremsen qualmen (im besten Fall erstmal anhalten, falls der Wagen noch hält),
– wie verhalte ich mich bei unerwartet auf der Straße auftauchenden Kamelen (gut, darauf ist man schon auf Deutschlands Autobahnen ausreichend trainiert, neben den unvermeidlichen Hornochsen auf der linken Spur…. 😉 )
– wie weiche ich unerwarteten Geröll-Lawinen aus, die tatsächlich immer mal abgehen können und die Straßen blockieren (dazu fällt mir nix mehr ein – wir sind zum Glück erst nach einer Lawine über die Straße, als die größten Brocken bereits fest auf dem Asphalt lagen und wir relativ einfach drumherum lenken konnten).

Dies alles wird einem nochmals eindringlich vermittelt, wenn man sich auf den Posten zubewegt, der einer Maut-Station ähnelt und bei dem gecheckt wird, ob man tatsächlich einen 4×4 Geländewagen fährt. Andere Autos werden nicht auf die Pass-Straße durchgelassen, denn hier sind anscheinend schon zu viele ungebremst den tiefen Abhang runter und haben dies nicht überlebt, weil die normalen Bremsen eines PKW für diese Form der Belastung nicht geeignet sind. Um aber auf diese eigentlich sehr gut ausgebaute Schnellstraße zu kommen, die einen 26km lang über Serpentinen den Berg hinauf führt, war die erste Hürde zu überwinden und ich glaube, dass diese tatsächlich angelegt wurde, um die Fahrzeuge initial zu testen: eine kurze Geröll- und Lehmpiste (zwischen 2 normalen Asphaltstraßen-Abschnitten – sehr seltsam…), die die Achsen unseres Autos schon ganz schön zum Beben brachte und mir fast schlecht wurde. Aber gut, danach lief es erstmal recht ruhig, die Strasse war echt gut, aber kontinuierlich steil nach oben, die Aussicht bombastisch, zwischendurch mal die ein oder andere Gerölllawine, die umfahren werden musste, aber wir kamen letztlich auf dem Plateau oben gut an.

Oben sind wir dann durch einige kleinere Örtchen durchgefahren und dann wurde es einsam am Rand des Plateaus – bis auf den ein oder anderen Esel am Straßenrand -also echte Esel, meine ich:

Der Grand Canyon des Oman

Wir fuhren auf unser Hotel zu – sahen es aber erstmal gar nicht: das Hotel ist maximal zweistöckig gebaut und zwar genau aus dem Stein des Bergmassivs, es fällt also überhaupt nicht auf und passt sich damit perfekt an seine Umgebung an. Es steht genau mit seinen Häusern entlang der Kante zum Grand Canyon und hat damit eine spektakuläre Position !

Wir sind unheimlich freundlich mit dem typischen omanischen Kaffee und Datteln begrüßt worden und haben erstmal eingecheckt. Das Hotel Alila Jabal Akhdar war bis dahin und ist bis heute das beste Hotel, in dem wir jemals waren !  Das betrifft das Zimmer, die Ausstattung, die Atmosphäre, den Service, das Essen, die Außenanlagen, das Frühstück, den Spa, ….. ich könnte immer weiter aufzählen. Die Menschen, denen wir im Hotel begegnet sind, waren von einer natürlichen und herzlichen Freundlichkeit, wie ich sie eigentlich noch nie erlebt habe – und wir waren schon an vielen Ecken dieser Erde….

Das Hotel ist nicht günstig, aber für Dirk und mich ist es das Traumziel, an das wir unbedingt sobald wie möglich zurückkommen möchten. Unter anderem auch, weil wir leider zu wenig Zeit hatten, die wirklichen Highlights dieser Gegend ausreichend zu erkunden. Hier bieten sich tolle Wanderungen an durch verlassene Bergdörfchen und zu Oasen im Berghang, die wir in nächster Zeit unbedingt noch erkunden möchten. Es gibt also schon wieder eine neue Planung für eine Oman-Reise ….

Wir haben es uns jedenfalls gut gehen lassen, haben die Umgebung entdeckt, den Grand Canyon bestaunt, endlich einmal gesehen, wie Granatäpfel wachsen (an kleinen Bäumen, das hätte ich nicht vermutet) und die famose Aussicht von der besten Terrasse der Welt genossen. Dann kam noch das Abendessen, ach was: das Highlight Dinner in einem der bekanntesten Restaurants des Oman – in genau jenem Hotel und wir haben den Aufenthalt von vorne bis hinten genossen !

Oman’s Grand Canyon, Jebel Akhdar

Wir haben es sehr bedauert, als wir dann wieder auschecken mussten und haben geschworen, hierhin zurück zu kommen.

Und dann ging es denselben Weg wieder zurück, 26km Schnellstraße mit Dauerbremse nach unten. Trotz Geländewagen waren auch wir uns nicht immer sicher, ob die Bremsen die Talfahrt komplett halten würden.

Zurück nach Maskat

Im Tal unten angekommen haben wir uns wieder auf die Autobahn Richtung Maskat begeben und in der Innenstadt von Maskat in einem Bed&Breakfast bei einem Deutschen Inhaber eingecheckt.

Abends sind wir einer Empfehlung gefolgt und haben uns einen Tisch im Restaurant Kargeen reserviert.
Das Kargeen Restaurant liegt versteckt in der Innenstadt von Maskat, etwas schwierig zu finden inmitten eines Häuserblocks, der einen großen Innenhof hat. Dieser Innenhof ist wunderschön grün mit vielen großen Bäumen, unter denen die Terrasse des Restaurants liegt. Es ist abends toll beleuchtet mit vielen orientalischen Lampen und Laternen.

Wir haben wunderbar arabisch-omanisch gegessen mit leckerem Fladenbrot, Mezze inklusive Humus und Tabouleh, Lammeintopf und und und.
Zum Nachtisch haben wir uns eine Shisha gegönnt, die es dort in riesiger Auswahl gab und die fast in jeder Geschmacksrichtung, unter anderem als Multivitamin-Shisha mit Wassermelone ein besonders außergewöhnliches Exemplar, an jedem Tisch zu finden war.

Obst-Shisha im Kargeen Restaurant in Maskat

Wir entschieden uns für die Orangen-Shisha und genoßen den entspannten Abend unter den lauschigen Bäumen.

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