Oahu – Polynesian Culture Center & der Luau
Hawaii war übrigens zu den Zeitpunkten unserer ersten Reisen 2001 und 2007 noch weitaus weniger touristisch erschlossen, als es Jahre später der Fall war, als wir 2014 zuletzt dort waren.
Und trotzdem gab es schon einige touristische Highlights, die wir uns damals schon angesehen haben. Zum Beispiel das Polynesian Culture Center auf Oahu. Auf einem Areal groß wie ein Erlebnispark, mit Amphitheater, schön mit Palmen bewachsen, direkt am Meer gelegen, werden die Polynesischen Tänze und die Kultur zelebriert und dargeboten. Dazu kann man die Teilnahme an einem Luau buchen: das traditionelle im Boden gegarte Schwein, das man im Ganzen zusammen mit heißer Kohle in ein Erdloch bettet, mit Bananenblättern zudeckt und dann komplett eingräbt. Über Stunden gart das Schwein bis es butterzart in einer traditionellen Touri-Zeremonie 🙂 aus dem Boden freigeschaufelt wird.
Dieses zarte Schweinefleisch wird dann zur Hauptattraktion eines Buffets, an dem dann Horden von Touristen, zumeist Amerikaner ohne Tischmanieren, sich mit ihren Ellenbogen den Weg zum begehrten Stück Fleisch bahnen.
Die gesamte Veranstaltung ist so was zwischen Heulen und Lachen. Sie verströmt einen gewissen Aloha-Flair, dem man sich kaum entziehen kann, denn man hat sich bezüglich der abendlichen Show, der polynesischen Tänze und Kostüme und auch bei der Musik sehr viel Mühe gegeben. Es sind vielfach Hawaiian Natives, die an diesem Spektakel beteiligt sind und auch die anderen Polynesischen Völker neben den Hawaiianern kommen nicht zu kurz: es gibt Tänze aus Tonga, Samoa, Marquesas, Neuseeland und Tuvalu. All das in einem wunderschön angelegten parkähnlichen Gelände mit Blick aufs Meer ist es durchaus wert, dass man sich dafür wenigstens einmal während eines Hawaii-Aufenthaltes diesem touristischen „Erfolgsmusical“ über die Polynesische Kultur hingibt und den Buffetansturm taktisch mitgestaltet.
Gewundert haben wir uns damals mehr über die mehrheitlich amerikanischen Touristen bei der Veranstaltung. Großmäulig, schlecht erzogen, nicht in der Lage ordentlich mit Messer und Gabel zu essen, mit Ellenbogen ihren Weg zum Schweinefleisch freigerammt, laut, von sich eingenommen…. Nein, ich rede nicht von einem einzigen Donald Trump-Double, sondern von sehr vielen sehr ähnlich gestrickten Landsmännern und -frauen.
Dieser Eindruck verbesserte sich eigentlich bei den letzten Besuchen wieder, da die Amerikaner zum einen deutlich offener und neugieriger uns gegenüber wurden, den Europäern, die so weit reisen und so viele Urlaubstage im Jahr für internationale Reisen zur Verfügung haben. Zum anderen sind die Amerikaner nicht mehr unbedingt das vorherrschende Touristen-Volk, das die berühmten Strände und Sehenswürdigkeiten bevölkert.