Hawaii

Oahu – Waimanalo Beach & das Kakerlaken-Beachhaus

2007 hatten wir gemeinsam mit meinem Cousin beschlossen, gar nicht erst in Honolulu zu übernachten, sondern uns an einem der schönsten Strände im Osten, Waimanalo Beach, ein Strandhaus zu mieten. Das hatten wir bereits Monate vorher über eine entsprechende Website gefunden, mit dem österreichischen Vermieter alles geklärt und fest gebucht.

Nun kamen wir nach ungefähr 20 Stunden Flugzeit in Honolulu an, holten unseren Mietwagen ab und fuhren nach Waimanalo Beach.

Das Haus machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck, nichts Besonderes, aber soweit nett und gut ausgestattet.

Ich weiß es noch wie heute, dass wir unsere Koffer bereits auf dem Bett ausgebreitet hatten und unsere Klamotten in die Schränke räumen wollten, als ich das Bad aufsuchen wollte. Naja, ich bin auch kurz rein – und fast gleich wieder raus. In der Dusche 3, an der Toilette weitere 3, hinter dem Spiegel die Fühler von bestimmt 5 …. KAKERLAKEN. Nicht diese putzigen kleinen Kakerlaken, sondern MÖRDERGROßE Kakerlaken. So 6 bis 7 Zentimeter und dann noch die Fühler dazu. Nein, das ist bestimmt nicht übertrieben!!!

In heißen Ländern sind Kakerlaken nun mal größer und – wie ich später lernte – je näher am Meeresspiegel, desto häufiger trifft man auf sie.

Allerdings war die Anzahl in unserem Strandhaus nicht mehr zu übertreffen: sie rasten mittlerweile durch die Koffer, auf den Türzargen über unsere Köpfen hinweg, quer durch die Küche, in den Schränken, im Wohnzimmer und die, die wir aus dem Bad nach draußen befördert hatten (mit Pastatopf und Pastalöffel) hatten anscheinend eine Katzen- oder „Kakerlakenklappe“, um gleich wieder ihre Plätze einzunehmen. Ich war so angeekelt und an schlafen an diesem Ort war für mich nicht zu denken.

Zum Glück kennt mich mein Mann: er hat gar nicht erst versucht, mich zu überreden, in diesem Kakerlaken-Haus eine Nacht zu verbringen. Noch am Abend hatten wir mit der Dame, die das Haus betreut, telefoniert. Sie wohnte auch in Waimanalo Beach und wollte am nächsten Tag vorbeikommen, um sich das Desaster anzusehen. In der Zwischenzeit hatten wir Hotels in Waikiki angerufen und Dirk und ich hatten in einem Hotel ein Zimmer gefunden und dies für eine Nacht gebucht. Mein Cousin wollte nicht mit ins Hotel kommen, sondern sich mit den Kakerlaken zusammen abends noch einen Film anschauen und Burger bestellen.

Ungefähr so lief es auch ab, wie er uns am nächsten Tag erzählte. Er hatte viel Gesellschaft, aber mit dem entsprechenden Gemüt konnte er dann wohl zwischen den Mitbewohnern schlafen und hatte am nächsten Morgen mit einer Tasse Kaffee in der Hand am schönsten Strand der Insel auf uns gewartet.

Man konnte direkt vom Strandhaus erst in den kleinen Garten und dann durch eine royal blau gestrichene Holztür mit Ornamenten auf den Strand und war nach 20 Metern im Meer.

Warum ich erwähne, dass die Holztür royal blau mit Ornamenten ist?

Nun ja, einige Jahre (!) später startete das Remake eine unserer Lieblingskrimiserien im TV: Hawaii-Five-0. Wir haben so gut wie keine Folge verpasst und so geschah es, dass in einer der Folgen auf einmal Steve McGarrett, Danno und Lou Grover mit Maschinenpistolen im Anschlag durch ein royal blaues Holztor mit Ornamenten ein Strandhaus einnahmen und den „Tatort“ sicherten. Dasselbe Gartentor, dasselbe Wohnzimmer, dieselbe Küche –  allerdings ohne Kakerlaken. 🙂 

So bleiben einem solche Details auf Jahre in Erinnerung. Ich hatte die Folge aufgenommen und konnte daher den direkten Vergleich mit einem meiner Fotos von der Holztür (und Bäumen und Strand dahinter) durchführen, dass es tatsächlich dasselbe Haus, dieselbe Tür war.

Die Kakerlaken sind wohl noch vor dem Dreh ausgeräuchert worden….

Jedenfalls kam am nächsten Morgen die Housesitterin vorbei, mit ihrem Baby auf dem Arm, und zog barfuß durch das Haus, um es zu inspizieren. Sie meinte erst, man könne ja Fallen aufstellen, um die Kakerlaken zu reduzieren, aber als sie hörte, dass ich mich die letzte Nacht schon geweigert hatte, im Haus zu schlafen und dann selbst das Ausmaß an ungebetenen Mitbewohnern sah, kam auch sie zu dem Schluss, dass unter dem Haus wohl eher ein Nest zu vermuten sei. Das müsse mit Hilfe eines Kammerjägers behoben werden und sie würde mit unserem Vermieter sprechen. In der Zwischenzeit bot sie an, in ihrem eigenen Haus das Ferienapartment zu beziehen, das recht groß war und noch einige Tage bis zur nächsten Vermietung freistand. Wir konnten es uns vorab ansehen, es lag in der Nachbarschaft, es war schön, groß und ohne Mitbewohner und wir zogen erleichtert um.

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