Cook Islands

Aitutaki – die Lagoon Cruise

Aitutaki – dieses Paradies lässt sich am besten erkunden mit einer relaxten Bootstour durch die berühmte Lagune: von Insel zu Insel zu schippern, schnorcheln, weiße Strände unter den Füßen spüren und dem berühmtesten, weil abgelegensten Postamt der Welt einen Besuch abstatten.

Und so hatte unsere Reiseagentur uns bei Vaka Tours eingebucht, eine ganztägige Tour auf einem Boot, das an die alten Maori Boote erinnert, mit BBQ Lunch und verschiedenen Stopps auf unterschiedlichen kleinen Lagunen-Inseln.

Wir sollten mit einem Bus am Hotel abgeholt werden und waren erstaunt, als der erwartete normale Bus dann eher einem Gefährt glich, das wir von den Rheinhessischen Planwagenfahrten kennen.

Wir wunderten uns weiter, dass außer uns kein anderer Touri im Planwagen saß. Erst an einem Café kurz vor dem kleinen Hafen wurde es voll, hier stiegen noch ca. 20 andere Gäste und unser Tour Guide zu. Was wir noch nicht wussten: alle anderen Gäste waren Tagestouristen, die mit dem Flieger von Rarotonga nach Aitutaki gekommen waren, diese Bootstour mitmachten und abends wieder nach Rarotonga zurückflogen.

Auf dem Boot wurden wir Tischen zugewiesen und unser Tourguide Paul führte die generelle Einweisung durch. Paul war ein Einheimischer von Aitutaki und eine sehr unterhaltsame Persönlichkeit. Und dann war da noch der Rest der Crew: ein sehr entspannter Kapitän, eine kleine Musik Combo, die aus einem Trommler und einem Gitarrenspieler bestand, außerdem Service Personal für das Barbecue und die Schnorchel Ausrüstung.

Die Einleitung von Paul startete mit einem Gebet für unsere Reise. Ja, das gehört hier dazu, wenn man auf Tour mit den Locals ist. Die Maori Gemeinschaft auf Cook Islands ist sehr gläubig und der Glaube ist immer Teil des Tagesablaufs und so wird uns das gemeinsame Gebet auf den Cook Inseln noch weiter begleiten.

Paul erklärte uns ausführlich, wie die Tour abläuft, welche Inseln wir anlaufen würden, wo wir schwimmen und wo schnorcheln können, und dass diese Laguneninseln hier ‚Motu‘ genannt werden und dass wir bitte immer an Bord zurückkommen müssen, sobald ein Mitglied der Crew auf der großen Muschel einen lauten Ton zur Abfahrt bläst.  

Dann genossen wir einen sehr relaxten Tag, schnorchelten durch die Korallen vor den Inseln, bestaunten die Riesenmuscheln (giant clams), suchten nach Schildkröten im Wasser, erkundeten die kleinen Inseln mit den weißen Sandstränden, hörten Paul zu als er uns einen kleinen naturwissenschaftlichen Exkurs zu den Kokosnusspalmen, der Vogelwelt und den Inseln gab, besuchten auf der letzten und berühmtesten Insel – One Foot Island – das Postamt und bekamen von Paul einen Stempel in unseren Pass, spazierten durch das warme Wasser zu Sandbänken und ließen uns dann ein sehr leckeres lokales Barbecue servieren zu den polynesischen Klängen unserer kleinen Musik-Combo, nach einem weiteren Tischgebet mit Paul.

An unserem Tisch saß noch ein Pärchen aus Neuseeland und ein junger Mexikaner und so hatten wir nette Gespräche und einen lustigen Austausch mit unserem neuen mexikanischen Freund, der eine Odyssee hinter sich hatte, um von Mexiko City nach Aitutaki zu gelangen, um dann festzustellen, dass einige Inselregionen von Mexiko genauso aussehen wie Aitutaki.

Von ihm haben wir außerdem gelernt auf Seegurken aufzupassen und nicht reinzutappen, was schwierig war, denn im seichten Wasser direkt vor den Stränden lagen unendlich viele Seegurken rum. Wenn sich eine Seegurke angegriffen fühlt, dann drückt sie ihre kompletten Organe nach außen und anscheinend sind an den Organen Fäden dran, die unangenehm sein können. Die Seegurke bildet dann die Organe einfach neu und lebt weiter.

Aber lassen wir diesen unappetitlichen Abschnitt beiseite…

Ich habe übrigens hier auf Aitutaki auch noch meinen erklärten Lieblingsfisch gefunden, einen bunten, spitz-schnutigen Triggerfisch.

Wir waren außerdem beeindruckt von der Größe mancher Fische innerhalb des Korallenriffs: ein Mitglied von der Crew stieg mit einem Sack Fischresten ins Wasser und lockte damit einen riesigen Fisch an, der bestimmt einen halben Meter maß und der unbedingt an das Fressen wollte. Fisch und Crew-Mitglied kannten sich wohl schon und so begann ein Tänzchen um die Fischfütterung, das einige Wellen schlug und wir schnorchelnd miterleben konnten.

Ich schwelge immer noch in diesem Farbspektakel des Korallenriffs und des Meeres, wenn man durch das tieftürkisblaue Wasser fährt, die von der Sonne geküssten Wellen spiegeln sich auf dem Meeresboden (ich werde noch Philosophin :-D), die braunen Korallenbänke leuchten durch das türkis hervor, dazu das Weiß der Sandstrände und das satte Grün der Palmen. Es war wie in einer Filmkulisse, mitten in eine Postkarte gebeamt, aber es war kaum zu begreifen, dass diese gesamte Umgebung echt war und die Koralleninseln und Lagunen eines der fantastischsten Naturphänomene sind, die ich je gesehen habe.

Unfassbar auch die Farben der Riesenmuscheln: wir sind über Riesenmuscheln hinweg geschnorchelt, die bis zu einem halben Meter groß waren. Die lebenden Riesenmuscheln haben unglaubliche Farben: von einem intensiven blau bis zu Leopard- und geometrischen Mustern war alles dabei.

Und so endete unsere Tagestour wie sie angefangen hatte: mit einem gemeinsamen Gebet zur Reise geleitet von Paul. Und wir stiegen glücklich vom Boot und ließen uns vom Planwagen zurück ins Hotel bringen.

 

P.S.: Noch etwas aus der Rubrik ‚Unnützes Wissen‘, denn diese natürliche Filmkulisse auf Aitutaki wurden bereits mehrfach für einige Internationale Filmproduktionen genutzt, unter anderem ein älterer Schinken aus den 80ern mit David Bowie „Merry Christmas Mr. Lawrence“ oder auch „The Other Side of Heaven“ mit Anne Hathaway sind auf Aitutaki entstanden. Und die Engländer nutzen die Insel auch als Kulisse für ein weiteres unnützes Reality-Survival-TV-Format.

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.