Hawaii

Big Island – Regenwald & Volcano National Parc

Als wir das erste Mal Big Island besucht haben, war für mich klar, dass ich die aktiven Vulkane sehen wollte. Irgendwie brachte ich damals geistig nicht zusammen, dass wir uns eine Unterkunft mitten im Regenwald buchen mussten, um karge Vulkanlandschaften zu besuchen. Aber das Rätsel löste sich schnell vor Ort, wenn man innerhalb von wenigen Kilometern auf Big Island einfach mal die Klimazone wechselt. Eben noch ein Regenguss mitten im dichten tropischen Regenwald – und schon steht man kurz darauf auf noch warmen schwarzen Lavaschichten, auf denen kein Grashalm wächst. Für mich eine der faszinierendsten Erfahrungen auf unseren Reisen!

Wir haben einige ausgiebige Touren durch den Volcano National Parc unternommen, sind an den aktiven Kratern vorbeigekommen, aber das Schauspiel der heißroten Lavaströme war zu unserer Zeit selten zu beobachten, der Vulkan hatte eine recht ruhige Zeit. Das änderte sich in den letzten Jahren wieder und wir sitzen jedes Mal, wenn die spektakulären Bilder Eingang in die Tagesnachrichten finden, weil die rote Lava nur so aus dem Krater schießt und sich teilweise direkt ins Meer ergießt, gebannt vor dem Fernseher. Das sind die Zeiten, in denen die Landfläche von Big Island messbar wächst.

Hoch informativ ist vor Parkeintritt ein Besuch im Kilauea Visitor Center. Hier stehen immer Ranger für die interessierten Touristen und Wanderer bereit, um aktuelle Informationen über den aktuellen Stand der Vulkanaktivität, geeignete Wandertouren, Geologie und Historie sowie tägliche Aktivitäten, an denen die Touris teilhaben können, zu verteilen.

Hier habe ich gelernt, dass vom Fuße des Berges betrachtet, der Mauna Kea auf Big Island sogar höher ist als der Mount Everest!

Wir sind dann mit unserem offenen Jeep (der besagte Klettverschluss….) durch den Parc gefahren, haben uns die Krater genauer angesehen, kleinere Wanderungen unternommen und uns dann auf das große Lavafeld unterhalb der Krater gewagt, von dem die schwarzen Klippen ins Meer reichen. Es ist unglaublich, wenn man mit eigenen Augen sieht, wie breite Straßen von der Lava eingenommen wurden und es dann einfach nicht mehr weitergeht auf dem Asphalt.

Die Lava ist teilweise noch warm, da es sehr lange dauert, bis sie auskühlt, auch nachdem sie fest geworden ist. Dabei ist sie gleichzeitig rund, wellenförmig, aber auch scharfkantig. An manchen Stellen erobert die Natur sich schon wieder ein Stück zurück und es wachsen Blumen, kleine Sträucher und Gräser. Man muss sehr genau aufpassen, wo man hinläuft, denn überall gibt es kleine und größere Löcher und Höhlen im Lavagestein, Flipflops sind also nicht die erste Wahl beim Besuch der Lavafelder.

 

Zurück in unserer Regenwaldunterkunft, fühlten wir uns wie im Dschungel, die Geräuschkulisse war eine ganz andere als noch zuvor in der kargen Vulkanlandschaft.
Vögel, Grillen, Blätterrauschen, abends kühlte es deutlich ab und wir versuchten das empfohlene (weil einzige) Restaurant zu finden – im Umkreis des Dschungels. 2007 waren Unterkünfte und Restaurants noch recht rar gesät rund um den Volcano National Park und so musste man sehen, wo man blieb, wenn man nicht hungrig ins Bett wollte.

Dafür war das Erlebnis, morgens mitten im Regenwald aufzuwachen, ein ganz besonderes.

Ich kann einen Besuch in diesen faszinierenden Landschaften nur empfehlen!

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