Port Douglas #3: Daintree National Park & Mossmann Gorge
Port Douglas ist die beste Ausgangsbasis, um sich in den Daintree National Park zu begeben, eines der ältesten tropischen Regenwald Gebiete der Welt. Auf diesem relativ kleinen Stück Erde tummelt sich eine Artenvielfalt, die ihres gleichen sucht: 70 Tier- und 700 Pflanzenarten sind hier endemisch. Die Dichte an Säugetier-, Fledermaus- und Schmetterlingsarten sowie Vogelarten ist unvergleichbar. 450 km entlang des Küstenabschnitts bei Cape Tribulation gehören zum UNESCO Weltnaturerbe.
Man könnte auf die Idee kommen, dass dieser National Park nach einem bestimmten Baum benannt wurde…Daintree, aber er wurde tatsächlich nach Richard Daintree benannt, einem australischen Geologen und Fotografen.
Und genau in diesen tropischen Regenwald sollte unsere Tour mit down under tours aus Cairns gehen. Wir wurden um 8:30 Uhr von einem kleinen Bus abgeholt und als erstes fuhren wir zu Mossmann Gorge. Wer sich bis zu diesem Beitrag durchgekämpft hat, der weiß schon, dass ich mich seit Launceston auf Tassie mit dem Begriff ‚Gorge‘ beschäftigt habe und wir uns in der Zwischenzeit verschiedene ‚Gorges‘ angeschaut haben. Es handelt sich dabei immer wieder um ein Tal, durch das ein Fluss verläuft, meist mit einem Wasserfall verbunden und gelenkt durch verschiedene Gesteinsformationen und große Felsen.
Genauso war es auch bei Mossmann Gorge, den man über einen sehr schön angelegten Boardwalk durch den tropischen Regenwald erreichen konnte. Verschiedene Wanderwege bieten hier auch den individuellen Hiking Touristen ein Paradies an Wanderungen durch verschiedene Regenwaldarten, Mangrovenwälder bis runter zur Küste, an fantastische Strände und wieder hinauf zu Lookouts mit einem Rundumblick über den National Park.
Am Mossmann Gorge Center bekamen wir Kaffee, Tee und Scones serviert, dazu einen einmaligen Blick auf 2 etwa 10cm große langbeinige Spinnen in ihren gigantischen Netzen und schon ging es weiter mit unserem Bus zum Daintree River, auf dem wir eine einstündige Flussfahrt unternehmen würden – Krokodil-Begegnung inbegriffen.
Unser Captain kannte seinen Fluss und dessen Bewohner in und auswendig und während wir langsam an den ufernahen Mangroven vorbeischipperten und die Krokos suchten, erläuterte er uns deren Lebensweise und wie man so mit ihnen am Flussufer lebt, da es sich hier um die aggressiveren und größeren Salzwasser-Krokodile handelt. Überall gibt es daher Warnschilder, denn man sollte besser keinen Zeh ins Wasser strecken in diesen Flüssen und sogar bis in die Flussmündungen ins Meer und an den dazugehörigen Stränden vorsichtig sein, denn die Verbreitung dieser Salzwasser-Krokodile geht im Norden von Queensland recht weit.
Wir hatten tatsächlich Glück und konnten vier Krokodile ausmachen und sogar relativ nah ranfahren, sie waren wohl an die Boote gewöhnt und grade nicht sooo hungrig. 🙂 Allerdings sollten wir ganz streng unsere Arme und eigentlich alle Körperteile im Boot belassen und nicht über die Reling hängen. Es war wohl schon vorgekommen, dass ein Krokodil an einem Ufer eine Python am anderen Ufer zum Verspeisen entdeckt hatte und blitzschnell ins Wasser und unter dem Boot hindurch auf die andere Seite schwamm und damit das Boot ganz schön in Spannung versetzte und ins Wanken brachte. Also waren wir auch angehalten, die ausladenden Äste zu beobachten, denn nicht selten hängen dort eben auch Schlangen rum, vornehmlich besagte Pythons.
Weiter ging es mit unserem Bus mitten rein in den Regenwald zum Mittagessen. Wir wunderten uns schon, wo hier noch ein Restaurant auftauchen sollte, aber tatsächlich mitten unter riesigen Farnen, langen Lianen und sehr dichten Regenwaldbäumen tauchte in dieser dunklen Atmosphäre auf einmal ein kleines Resort auf, die Cabins versteckt im Wald und das offene Restaurant als zentraler Treffpunkt im feuchten Grün. Hier bekamen wir unser vorbestelltes Lunch serviert und dann hieß es schon wieder ‚Abfahrt – alle rein in den Bus‘.
Das nächste Ziel war Cape Tribulation und der dazugehörige Strand mit Aussicht, die bereits James Cook bei seiner Landung irgendwann zwischen 1768 und 1771 genauso genießen konnte. Naja, vielleicht konnte er es nicht wirklich genießen, denn erstmal lief er dort mit seinem Schiff auf Grund und es brauchte Monate bis das Schiff wieder repariert war und er die Weiterreise antreten konnte. Daher auch der Name Cape Tribulation, also auf Deutsch ‚Kap Trübsal‘, was etwas schade ist angesichts dieses wunderschönen Strand- und Küstenabschnitts. Das besondere am Cape Tribulation Beach ist, dass hier Regenwald, Mangroven und das Great Barrier Reef direkt aufeinandertreffen.
Als wir ankamen war grade Ebbe und wir konnten uns den Strand und die Mangroven von nahem ansehen und dazwischen herumlaufen, bis wir wieder zum Bus gerufen wurden.
Da in Queensland sehr viel unterschiedliches Obst wächst, war auch die Daintree Ice Cream Company auf exotische Fruchtsorten spezialisiert und wir bekamen jeder einen Becher Eis spendiert.
Mit der Fähre ging es wieder über den Daintree River zurück zum Ausgang des National Parks und wir wurden am späten Nachmittag wieder in Port Douglas abgesetzt.
Unser Fahrer fragt uns noch, ob wir uns vorstellen könnten, warum es bis heute keine Brücke über den Daintree River gibt und jeglicher Verkehr in den National Park nur mit der Fähre funktioniert. Er gab uns auch gleich die Antwort: nur so konnte man die Besucherströme in Schach halten und den Regenwald bis heute am besten schützen. Dadurch gibt es aber auch keine Elektrizität in diesem Gebiet, nur Solarenergie, und die wenigen Einwohner im Daintree National Park waren dran gewöhnt, dass sie statt WLAN und Internet, mehr miteinander reden mussten. 🙂