Neuseeland

Südinsel #13: Blenheim – Marlborough Wineland

Diesmal stand uns eine recht kurze Fahrt zur nächsten Etappe Blenheim im Norden der Südinsel bevor. Die 180 km sind in etwas mehr als 2 Stunden ganz gut zu bewältigen.

Allerdings dauerte die Fahrt von Kaikoura nach Blenheim mit unseren Stopps an weiteren Seehundfelsen, einer Kaffeebar, einer Salzverdunstungsanlage, der ersten Weinprobe des Tages in der Yealands Winery gute 3,5 Stunden. 🙂

Der erste Friseurbesuch

Punktgenau kamen wir daher zu meinem ersten neuseeländischen Friseurbesuch in Blenheim an.

Nach 7 Wochen war mein Kurzhaarschnitt einfach fällig, aber ich wusste weder genau, was ich wollte, noch wo ich meine Haare schneiden lassen sollte. Also suchte ich erstmal im Internet nach gut bewerteten Friseurläden in Blenheim und wurde recht schnell fündig. Man konnte sogar online einen Termin reservieren bei einer Friseurin meiner Wahl. Nun, da ich sie alle nicht kannte in dem Salon, musste ich den freien Termin bei Kim nehmen, der am Freitagnachmittag angeboten wurde.

Ich war ziemlich aufgeregt – und das verstehen wahrscheinlich nur Frauen, die seit Jahren zum Friseur ihres Vertrauens gehen und ihre Haare niemals in andere Hände geben würden.

Mir blieb aber nichts erspart und so nahm mich Kim direkt mit zum Waschbecken und wusch mir die Haare und massierte und knetete meine Kopfhaut tot. Eigentlich war ich gewöhnt, dass man vor der Waschtortur erstmal besprach, was gemacht werden und wie geschnitten werden sollte, aber das erledigten wir so nebenbei und ich wurde etwas unruhig. Mein friseurisches Fach-Englisch ist eher leidlich und so war ich mir nicht sicher, ob wir uns wirklich richtig verstanden. Die ersten Diskussionen drehten sich schon um die Länge des Haarschneiders. 16 mm hatte meine Lieblingsfriseurin aus Mainz mir mitgegeben, würden wir am unteren Hinterkopf immer nutzen. 16 mm waren in Neuseeland irgendwie länger. Also tasteten Kim und ich uns ran, bis ich zufrieden war mit der hinteren Länge. Dann ging es an die Seiten und den Oberkopf. Hier war ich total verblüfft: meine Mainzer Friseurin Anna legt Lineal und Lupe an, teilt selbst das kurze Haar mit Haarspangen ab, legt erst dann vorsichtig die Schere an und braucht ca. eine halbe Stunde, bis sie ganz zufrieden mit dem Ergebnis ist. Kim hingegen nahm von einem halben Meter Abstand Augenmaß, hielt den Kamm auf Pi mal Daumen und säbelte los. 10 Minuten – fertig !
Föhn reingehalten, Pony in die Stirn gezupft (ich hab seit Jahrzehnten keinen Pony….), dann doch nach hinten gegelt, ab zur Kasse, tschüß.

Ich brauchte gar nicht erst in den Autoschminkspiegel zu schauen, ich habe bloß in den Augen meines Mannes gelesen, dass er wie ich skeptisch bezüglich des Ergebnisses waren. Aber Dirk meinte diplomatisch „style das doch erstmal selbst“ und so fuhren wir in unsere Unterkunft. Eine Haarwäsche später, selbst geföhnt und selbst gestylt, war Dirk sogar leicht begeistert! Es sah doch besser aus als gedacht und hinten waren sie richtig gut geschnitten. Erleichterung pur und ich muss nun doch nicht ständig nur mit Sonnenhut raus. 🙂

St. Leonards Vineyard Cottages

Und wieder hatte uns Travelessence eine ganz besondere Unterkunft gebucht, in der wir 4 Nächte bleiben würden. Früher war St. Leonard Vineyard Cottages eine Schaffarm, heute liegt dieses Kleinod inmitten von Weinbergen und ist das Zuhause von Jonathan und Natashya und ihrer Familie, die verschiedene Cottages liebevoll eingerichtet haben. Wir waren in The Woolshed untergebracht, also dort, wo früher die Schafe geschoren wurden, was an vielen Elementen im Cottage noch zu erkennen ist. Die Cottages sind eingebettet in große alte Baumbestände von Walnuss-, Zitronen-, Feigen- und Olivenbäumen. Die Äste der Zitronenbäume hängen schwer mit unzähligen Zitronen, die habe ich selten in dieser Hülle und Fülle gesehen.

Dazu beherbergt St Leonards auch noch einen kleinen Zoo: große Hühner laufen hier frei rum und legen hervorragende Eier, dazu gibt es eine kleine Schafherde, ein Alpaka, 2 kleine Rehe und ein Possum. Zum Füttern der Mannschaft sind wir fast überrannt worden, nur das Possum hat sich vornehm zurückgehalten und nur mal aus seinem Verschlag gelugt.

Und so waren wir mitten im berühmtesten und größten Weingebiet Neuseelands „Marlborough“ angekommen. Wir mögen den Sauvignon Blanc aus diesem Gebiet sehr gerne und trinken ihn auch in Deutschland. Einige Weine von Weingütern hier kennen wir daher bereits aus Deutschland und wir sind schon neugierig wie die Weingüter sich hier vor Ort präsentieren. Cloudy Bay ist eines davon, genauso wie Villa Maria.

Morgen geht’s auf Fahrradtour zur Erkundung der Weingüter. Schaut einfach ins nächste Kapitel Südinsel #14. Heute müssen wir erstmal Wäsche waschen… 🙂

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