Südinsel #3: Verkehrsrelikte & Verkehrsdelikte
Nach 3 Tagen verabschiedeten wir uns von unseren netten Gastgebern im Chalet und von Lake Tekapo und starteten unseren längsten Streckenabschnitt auf Neuseeland nach Manapouri im Süden. 470 km lagen vor uns und das eben nicht auf Autobahnen wie wir sie aus Deutschland kennen. Es sind zwar Schnellstraßen, aber gelegentlich führen sie auch direkt durch einen Ort, einspurig über eine Brücke oder in Serpentinen den nächsten Pass hoch.
Es war eine lange und auch ermüdende Fahrt, an den eintönigen braunverbrannten Wiesen und Weiden und der Bergwelt am Horizont änderte sich nichts Wesentliches.
Verkehrsrelikte
Daher war es eine willkommene Ablenkung, dass man zwischendurch immer mal lustige Stopps einlegen kann. Zum Beispiel an dem Coffeeshop mit angeschlossenem Werkstatt-Auto-Museums-Sammelsurium. Anders kann ich das nicht beschreiben. Hier hat jemand ganz offensichtlich ein Faible für Oldtimer, vergammelt, halb verfallen, mit Spinnenweben überzogen, in denen nur Katzen schlafen dürfen und die ansonsten nur angeschaut werden dürfen.
Dazu gibt es alte Petrolstationen und ganz viel zusammen Gesammeltes, das man zum Teil auch kaufen kann, von Uralt-Blech-Bobbycars über Blechbilder, Tankstationen, Sattel, Wagenräder und ja, auch das ein oder andere Arztskelett. 🙂
Es macht einfach Spaß, sich hier umzusehen, zu stöbern, zu entdecken, dabei einen guten Cappuccino vom Foodtruck zu trinken und wieder Lebensgeister für den nächsten Straßenabschnitt zu sammeln.
Auf einen Abschnitt der Fahrt freuten wir uns besonders: denn nach einem Blick auf die Karte sollte der Weg tatsächlich über „Lindis Pass“ und durch „Lindis Valley“ führen. Was für ein Namensspiel für uns! Das musste natürlich fotografiert und dokumentiert werden.
Verkehrsdelikte
Nach dem 3. großen Kaffeebecher waren wir 40 km vor dem Ziel und Dirk beschloss, dass eine Schnellstraße eine Straße ist, auf der man schnell fährt.
Das realisierte auch der nette Mann von der Highway Patrol, der uns mit intensivem Blaulicht signalisierte, rechts ranzufahren. Er war sogar in der Lage, es uns schwarz auf weiß auf seinem iPhone per App zu demonstrieren…. dass Dirk 15 km/h zu schnell gefahren war (was dann 80 NZ-Dollar wert war…)
Klar, dass Dirk sich über sich selbst ärgerte, aber es hätte mir genauso passieren können und ich meinte ganz ruhig zu ihm: nimm‘s einfach hin, wir zahlen die Strafe und dann geht’s weiter.
Er war wirklich sehr nett, der Police Officer, er nahm alle Daten auf, drückte uns ein Kärtchen in die Hand mit den Daten, um die Strafe online per Kreditkarte zu zahlen und erkundigte sich, ob wir noch Fragen hätten.
Ich meinte scherzhaft, vielleicht solle ich jetzt besser weiterfahren. Der Police Officer lachte, wünschte uns noch einen schönen Urlaub und wir nahmen unsere restlichen Kilometer wieder auf bis zur Alpaka Farm in Manapouri.