Neuseeland

Südinsel #4: Die Alpaka Farm

Die nächsten 3 Nächte wohnen wir bei Ray und Jessie auf der Alpaka Farm in einem Cottage – inmitten von Alpaka-Weiden. Keine 3 Meter vom Cottage begann die erste Weide mit ca. 30 „Girls“ und 10 „Kids“. Also Alpaka-Weibchen, die entweder trächtig waren oder grade ein Junges geworfen hatten. Noch am Morgen war ein schneeweißes Alpaka-Baby geboren worden, am nächsten Morgen folgte ein weiteres.

Ray und Jessie sind Züchter mit vielen Zertifikaten für ausgezeichnete Herdentiere, von denen sie einige in die ganze Welt verkaufen. Zwei Alpakas standen bereit zur Versendung per Luftfracht nach Deutschland und ein weiteres nach Belgien, insgesamt leben derzeit ca. 180 Alpakas auf ihrem Hof.

Meist einmal im Jahr, im Dezember, werden die Alpakas geschoren und die Wolle nach Farben gesammelt. Das Fell der Alpakas kann bestimmt 20 unterschiedliche Farben annehmen, von schneeweiß und schwarz über braun, grau und in verschiedenen Kombinationen gescheckt, manche haben sogar einen rosigen Schimmer im Fell und eine witzige Zeichnung in ihrem Gesicht und an den Ohren. Jessie stellt aus dem Alpaka-Fell dann selbst Wolle her, färbt sie auch ein und produziert dann daraus hochwertige Kleidung, z.B. Pullover, Schals und Capes. Sie lässt aus ihrer Wolle auch weitere Kleidungsstücke fertigen, zum Teil von lokalen Damen, die ihr dabei helfen, aber auch von anderen kleinen Spinnereien und handwerklichen Betrieben, die sie dann im Farm Shop verkaufte. Das erste Mitbringsel aus Neuseeland war also schnell gefunden: ein wunderschöner Alpaka-Schal aus schwarzer Wolle.

Meet & Greet

Am folgenden Tag hat Ray uns dann zu einem „Meet & Greet“ mit den Alpakas mitgenommen. Wir haben jeder eine kleine Box mit Futter in die Hand gedrückt bekommen und dann sind wir los ins Gehege der Girls & Kids. Wir waren noch nicht ganz drin im Gehege, da sprangen die Alpakas schon herbei, denn das mit der Futterbox war ihnen sehr bekannt. Zudem haben die Tiere keinerlei Berührungsängste mit Fremden, sind sehr neugierig und dabei sehr freundlich. Wir waren umringt von Alpakas, die sich gegenseitig schubsten und anschnauften, um die erste am Futternapf zu sein. Sie fraßen uns auch sehr gerne aus der Hand, nahmen nur mit ihren weichen Lippen das Futter aus der flachen Hand und wir konnten sie nebenbei am Hals kraulen. Dirk war groß genug, er konnte die Box immer wieder mal hochhalten und damit versuchen, die Girls wieder zu beruhigen. Mir gelang das nicht ganz so gut, da ich mit meinen 1,68 m den Alpaka-Ladies eigentlich direkt in die Augen sah und was ich sah, war purer Futterneid. 😀 Also gab mir Ray Nachschub und ich versorgte weiter die Girls, die mich zu fünft umringten und anstupsten. Das macht echt Spaß. 🙂 
Mal so nebenbei: Ist es Euch auch aufgefallen? Die offensichtlich trendige Retro-VoKuHiLa-Frisur (siehe auch Blog-Artikel #1 von der Südinsel) könnte tatsächlich angelehnt sein an die Matte der Alpakas….

Am Morgen unserer Abreise wollten wir uns von unseren Gastgebern verabschieden und sahen Jessie direkt neben unserem Cottage auf der Weide stehen. Gerade eben war ein wieder ein kleines Alpaka-Baby geboren worden und versuchte auf staksigen Beinchen bei der Mutter das erste Mal zu trinken. Und wir waren dabei! Es war großartig und sehr berührend zu sehen, wie das Kleine grade seine Welt entdeckte und die Mutter ihm liebevoll dabei half.

Wir durften bis auf 3 Meter herankommen und staunten. Jessie erklärte uns ein bisschen wie die Geburt kurz vorher abgelaufen war und dass die grüne Farbe auf dem kleinen Alpaka ein Desinfektionsmittel am Nabel ist, um es erstmal vor den Bakterien auf der Weide zu schützen. Jessie musste auch einige allzu neugierige andere Alpaka-Damen und Kids verscheuchen, damit sie Mutter und Kind erstmal in Ruhe ließen. Sehr beeindruckt verließen wir dann den Hof und starteten in unsere nächste Etappe.

2 Kommentare

  • Renate Milz

    Bis hierher schon ein beeindruckendes unvergessliches Erlebnis. Auch die Alpakas sind wunderschön
    Und die Neugeborenen haben schon eine vernünftige Frisur 🦙🦙🦙bin gespannt, wie es weitergeht.
    Berge und Seen ohne Ende.
    Weiter schönen Urlaub und viele tolle Erlebnisse.

    Viele Grüße vom Rhein bei besch……eigenem Wetter
    Renate

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