Neuseeland

Südinsel #7: Central Otago & Wanaka

Weingebiet Central Otago

Die Fahrt nach Wanaka führt uns über Queenstown und damit mitten durch eines der bekannten neuseeländischen Weinbaugebiete: Central Otago. Marlborough im Norden der Südinsel ist sicher noch bekannter in Deutschland, vor allem für Sauvignon Blanc. Central Otago jedoch ist zum einen das südlichste Weinbaugebiet der Welt und zum anderen tatsächlich die Heimat des Rieslings in Neuseeland. Und wenn man aus dem deutschen Riesling-Hauptquartier, dem Rheingau, kommt, muss man dem hiesigen natürlich eine Chance geben.

Eine Chance hatte er bei mir schon gehabt: im Flieger von Singapur nach Christchurch – und leider grandios versagt, denn es war ein off-dry, ein süßer Riesling und der ist leider bei mir komplett durchgefallen. Wer schon mal den ein oder anderen staubtrockenen Rheingauer Riesling im Glas hatte, der kann mit einer süßen Variante nur wenig anfangen.

Auf Empfehlung besuchten wir in Central Otago, kurz hinter Queenstown, das Weingut Amisfield. Wir hatten den Sauvignon Blanc bereits in Deutschland testen können und waren begeistert. Das bestätigte sich auch wieder bei einem kleinen Lunch auf der Terrasse von Amisfield. (Finde die Trüffelbutter im Kieselteller! 🙂 ) dann probierten wir noch den Rosé und den trockenen Riesling – und waren noch begeisterter, so dass je eine Flasche ihren Weg in unsere Verpflegungsbox fand.

Im Mittelpunkt dieses Weinbaugebiets steht jedoch eine rote Traube, der Pinot Noir. Wer hätte das gedacht?

Auf unserer weiteren Fahrt nach Wanaka kommen wir auf einem Pass an dem Cardrona Hotel vorbei, das aus der Zeit gefallen scheint. Es ist aber noch in Betrieb und eines der letzten alten Hotels aus der Goldgräberzeit. Wir statten dem Café-Restaurant einen Besuch ab und sind überrascht über das stilvolle alte Ambiente. Der Garten ist ein Idyll und hier lässt sich ein hervorragender Cappuccino genießen. Am Eingang zum Garten steht eine Tafel mit den ganzen Fragen, die die Touristen ständig immer wieder stellen und worauf man nun die meisten Antworten zusammengetragen hat. Dabei erfahren wir, dass auch Prinz Harry von England bereits hier vorbeikam und Bangers & Mash gegessen hat. Na dann.

Wanaka City & Poppys Bed & Breakfast

Wanaka ist das Städtchen, das uns bisher am besten gefällt: landschaftlich wunderschön gelegen am Lake Wanaka, umringt von Mount Iron und den Gipfeln des Mount Aspiring National Parks. Diverse Skigebiete machen dieses Städtchen auch im Winter zu einem Touristen Hot-Spot. Dazu ist die Stadt mit ihren 12.000 Einwohnern gut erschlossen und mit einer Seepromenade, hübschen Geschäften und vielen Restaurants und Bars ausgestattet. Wanaka erschließt gerade weitere Baugebiete und die privaten Häuser, die wir bisher im Stadtgebiet sehen, sind erstaunlich groß, sehr modern und passen sich gut in die Landschaft ein.

Wir haben von unserer vorigen Station gelernt, dass man bei Restaurant Besuchen besser nichts dem Zufall überlässt, denn der kann einen Abend hungrig enden lassen, sondern dass man besser vorher einen Tisch reserviert. Also haben wir für zwei Abende bereits einen Tisch in Restaurants in Wanaka reserviert, an den anderen beiden Abenden wollen wir selbst kochen. Infos zum Thema Restaurants, Supermärkte, Cafés und Bars findet Ihr übrigens in Kapitel #9.

Poppys Bed & Breakfast liegt direkt auf dem Mount Iron und hat einen unfassbaren Blick über die Stadt, den See, das Tal, die Gipfel. Wir sind völlig aus dem Häuschen von diesem Panorama, das wir nun für 4 Tage in unserem Apartment genießen dürfen, ganz kostenlos vom Sofa und von der Terrasse aus. Unsere Gastgeberin spendiert uns jeden Morgen ein fabelhaftes Frühstück, mal Schweizer Style, mal Kiwi Style, dann wieder nach Deutschem Style, mit vielen selbstgemachten Fruchtkompotten, Marmeladen, Müsli und Vollkornbrot aus einer deutschen Bäckerei in Queenstown. J We love it!
Dazu gibt es den unglaublichen Ausblick auch vom Frühstückstisch, so dass man sich fühlt wie in einer Postkarte.

Unsere Gastgeberin ist selbst Tourguide und kann uns daher sehr hilfreiche Hinweise geben, wie wir hier unsere Tage verbringen können. Erstaunt ist sie darüber, dass wir 4 Tage bei ihr verbringen, denn sie ist es gewohnt, dass die europäischen Touristen maximal 2 Nächte in ihren Domizilen bleiben und dann weiterreisen. Das führt bei schlechten Wetterbedingungen aber schon mal dazu, dass man dann gar nichts sieht von der Gegend und enttäuscht abreist. Daher findet sie unseren relaxten Reisemodus sehr gut, aber das funktioniert eben fast nur über die Länge einer Sabbatical Zeit. Die üblichen 3 bis 4 Wochen Urlaub geben das leider nicht her.

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